Dienstag, 5. April 2011

Letztes Kapitel von Micha & Fabienne

„Ich will mitkommen! Ich will den Mörder meiner Tochter stellen!“ „Ich verstehe Sie, Frau Zoller, aber ich will zuerst selber mit dem Täter reden.“ EineStunde später auf dem Kantinendach: „Wieso haben Sie mich hierher gerufen?“ „Weil ich die Wahrheit kenne.“ „Und die wäre?“ „Ich erkläre es dir mal von Anfang an: Ich wurde von Ronny’s Mutter engagiert, weil sie nicht glauben konnte, dass sich ihre Tochter umgebracht hat, und ich habe mich eingehend mit dem Fall befasst. Ich musste mich mit langweiligen Schuldirektoren, zickigen Sportlehrerinnen und misstrauischen Hausmeistern rumschlagen, bis ich etwas Interessantes gefunden habe. Du hast dich wirklich geschickt angestellt, das muss man dir lassen, es gab keinerlei Hinweise dafür, dass du etwas mit Ronny’s Tod zutun hast. Ich meine, klar hattest du ein Motiv, aber ein Motiv reicht nicht aus, also musste ich immer wieder die Fakten durchgehen, immer und immer wieder, aber ich habe nichts gefunden, bis ich an der Schule war und mir alles genau angeschaut habe. Es wurde mir vor den Umkleidekabinen der Turnhalle klar, als ich die Kameras entdeckte, dass die Bänder mich zu Ronny’s Mörder führen würden. Ich habe gesehen, wie du in der Kabine gelaufen bis…“ „Ich habe meine Brieftasche in der Umkleide vergessen und bin sie holen gegangen. Ist das nicht mehr erlaubt?“ „Doch, klar ist das erlaubt! Aber du hast nicht deine Brieftasche mitgenommen sondern etwas in Ronny’s Tasche gelegt, den Drohbrief. Du wolltest ihr nur drohen…doch als du noch einmal zur Umkleide wolltest, um den Brief wieder mitzunehmen, kam dir Ronny heulend entgegen. Da du ein ziemlich schlechtes Gewissen hattest, hast du sie auf einen Kaffee in der Kantine eingeladen. Ihr habt euch in die Sonne gesetzt und den Kaffee getrunken.“ „Darf man etwa niemandem mehr zu einem Kaffee einladen?“ „Doch, doch. Aber ich glaube, sie hat dich wütend gemacht. Ich glaube sie hat dich zur Weissglut gebracht. Du hast sie für eine verwöhnte Göre gehalten und die Art, wie sie sich bei dir ausheulte gefiel dir, endlich warst du mal in der höheren Position und du hast das Machtgefühl genossen. Du bist an den Rand des Dachs gelaufen und sie ist dir nachgekommen. Als ihr dort standet, sagte sie, dass sie dafür sorgen würde, dass der Schreiber des Drohbriefs von der Schule fliegen würde. Als sie das sagte, bist du vollkommen ausgetickt und hast ihr gesagt, dass sie das nicht machen könne. Als sie dich fragte, wieso nicht, sind dir endgültig die Sicherungen durchgebrannt und du hast sie gestossen.“ „ Sie wollte es doch so! Sie hat ständig darüber geklagt, wie sehr sie doch unter Druck stehe. Aber sie wusste gar nicht, was Druck bedeutet! Ich wurde jahrelang nicht gefragt, ob ich Ballett tanzen will oder nicht. Es wurden immer herausragende Leistungen von mir erwartet…aber ich wollte sie doch nicht töten! Es war ein Unfall! Ich wollte ihr nur einen kleinen Schupser geben, um ihr zu zeigen, wie es ist, unterlegen zu sein. Aber sie stolperte und fiel.“ „Es war ein Unfall, aber du hast sie getötet, Alexandra!“

Donnerstag, 24. März 2011

Kapitel 12 von Carla und Aline

Als Jenny zu Hause war, konnte sie es kaum erwarten, sich die Videoaufnahme anzuschauen. Sie legte die CD ein und drückte auf Play. Es erschien der Flur vor den Garderoben, Jenny beobachtete alles ganz genau. War etwas Verdächtiges zu finden? Waren Personen im Flur, hatte sie etwas übersehen? Ihre Spannung wuchs langsam, es musste doch etwas passieren, dachte sie sich. Sie hatte doch schon gehofft, dass diese Aufnahme der Schlüssel des Rätsels sei. Doch auch die nächsten 5 Minuten regte sich nichts. Jenny wurde langsam ungeduldig, sie ging in die Küche, um sich etwas zu Trinken zu holen. Plötzlich hörte sie ein Geräusch, dann Schritte, Jenny wurde es unheimlich, war hier jemand in ihrer Wohnung? War es wegen der Videoaufnahme? Dann hörte sie, wie eine Tür aufgeschoben wurde. Doch dann stutzte sie, sie hatte keine Türe, die so klang, wenn man sie aufmachte oder schloss. Trotz ihrem unguten Gefühl ging sie in das Wohnzimmer, und dann wurde ihr alles klar. Endlich, auf das hatte sie doch die ganze Zeit gewartet! Sie konnte es kaum glauben. Sie sah sich alles nochmals genauer an und war wirklich überrascht, sie hätte gar nicht gedacht, dass es so nützlich sein konnte. Doch was war das? Jenny wurde immer neugieriger, sie spürte, sie würde diesen Fall bald lösen können. Sie spulte alles zurück, dass sie verpasst hatte. Eine Gestalt kam den Flur entlang, ach, das konnte nicht sein! Die Sonne schien so hinein, dass man die Gestalt so unmöglich erkennen konnte. Doch dann sah sich die Person auf dem Bildschirm um und man sah deutlich, wer es war. Aber was hatte sie nur in der Hand, ganz deutlich war etwas unter dem Pullover versteckt. Die Gestalt ging weiter und nahm die Hand hervor, ein Papier? Sie konnte nur erkennen, dass es handgeschriebener Zettel war.Was war das genau, Jenny war verwirrt. Jetzt war der Flur wieder leer. Doch bald kam noch jemand, die Detektivin musste nicht hinsehen, langsam setzte sich das Puzzle in ihrem Kopf zusammen und alles ergab Sinn. Sie stellte auf volle Lautstärke, so jetzt mussten sich die Gestalten nur noch treffen, dachte sie sich. Und tatsächlich, als die eine Person schon wieder im Flur stand, kam die andere hinaus, sie standen Kopf an Kopf, doch warum hatte jetzt die andere diesen Zettel? Was war mit diesem Zettel? Zu gerne wüsste sie, was es mit diesem auf sich hatte. Nichts desto trotz schaute Jenny weiter. Die beiden Personen unterhielten sich noch ein wenig, doch dann passierte das Unmögliche. Jenny traute ihren Augen nicht, das war die Lösung! Jetzt war ihr alles klar! Endlich hatte sie den Beweis, den sie schon so lange brauchte! Sie packte ihre Autoschlüssel ein, kramte ihr Telefon hervor und fuhr los. Sie wählte die Nummer von Frau Zoller. „Zoller“, sagte diese sanft. „Ich habe alle Beweise, der Fall ist gelöst!“, entgegnete Jenny nervös. „Ich bin in 5 min bei ihnen.“ „In Ordnung“, antwortete Frau Zoller nur knapp, da legte Jenny auch schon wieder auf.

Donnerstag, 17. März 2011

Kapitel 11 von Nina und Désirée

Kurze Zeit später trafen sich Jenny und Frau Zoller zur vereinbarten Zeit im Café. Natürlich fragte Frau Zoller sofort, ob Jenny Neuigkeiten hätte, doch Jenny hatte keine weiteren Informationen zum Tod ihrer Tochter. Sie wollte Frau Zoller nur ein paar Fragen stellen: „Um weiter zu kommen bei diesem Fall, muss ich von Ihnen wissen, wo ihre Tochter war, bevor sie verunglückte?“ „Sie hatte einen Ballettwettbewerb in der Aula in Sursee .Eigentlich wollte ich sie unterstützen, doch ich musste länger arbeiten und verpasste daher ihre Aufführung“, antwortete die Mutter. „Haben Sie eine Ahnung, was Ronnie nach dem Ballet gemacht hatte?“ „Nein, doch der Arzt schätzt ihren Tod auf Mitte der Aufführung.“ „Okay, haben Sie einen Flyer dieser Aufführung?“ „Ehm“, Frau Zoller kramte in ihrer Tasche, „Ich habe per Zufall gerade einen dabei.“ Frau Zoller reichte Jenny einen kleinen farbigen Zettel. „Danke, ich werde mich melden, sobald es Neuigkeiten gibt“, sagte Jenny und verabschiedete sich. Nachdem Jenny das Café verlassen hatte, wählte sie die Nummer von der Kontaktperson auf dem Flyer. Nach langem warten in der Leitung, meldete sich eine freundliche Frauenstimme: „Joana Heller am Apparat“ „Guten Tag, hier ist Jenny Meier, eine Privatdetektivin. Ich hätte einige Fragen an Sie.“ „Ja, wie kann ich Ihnen behilflich sein?“ „An der letzten Ballettaufführung in der Aula in Sursee ist ein Vorfall passiert und ich wollte Sie fragen, ob jemand vielleicht eine Überwachungskamera während den Aufführungen laufen liessen?“ „Ich muss Sie enttäuschen“, sagte Joana, „Wir haben die Aufführungen leider nicht aufgenommen. Doch vor den Umkleidekabinen hat es eine Überwachungskamera, wegen den vielen Diebstählen. Um dieses Video anschauen zu können, müssen Sie sich jedoch an den Abwart der Schule melden.“ Da Jenny keine weiteren Fragen mehr hatte, beendete sie das Telefonat. Jenny stieg in ihr Mini und fuhr direkt zur Schule. Sie wollte den Abwart persönlich sprechen. Als Jenny dem Abwart die ganze Geschichte erzählte, wollte er das Video nicht gleich geben. Doch als sie mit einem Detektivausweis ihr Beruf bestätigte, machte er eine Ausnahme und gab ihr das Video von der Überwachungskamera am Tag des Unglücks mit nach Hause.

Montag, 14. März 2011

Kapitel 10 von Céline und Livia

Am nächsten Tag riss der Wecker Jenny unsanft aus ihren Träumen. Nachdem sie sich mühsam aus dem Bett heraus gerafft hatte, betrat sie mit verschlafenen Augen die Küche und machte sich erstmals einen starken Kaffee. Sie kramte Zucker aus dem Wandschrank und warf einen kurzen Blick auf ihren Terminkalender, der an der Kühlschranktüre hing. „ 10.00 Gespräch mit der Tochter von Frau Küttel.“ Sie setzte sich an den Küchentisch und schlürfte ihren heissen Kaffe. Danach blickte sie auf die Uhr, die ihr zeigte, dass sie sich beeilen musste. Sie stellte ihre Tasse in die Geschirrspülmaschine und verschwand im Badezimmer.

Kurze Zeit später machte sie sich auf den Weg. Bei Familie Küttel angekommen, fiel ihr auf, dass die Fensterläden noch immer geschlossen waren. Trotzdem ging sie zum Eingang und klingelte. Sie wartete, doch niemand kam, um ihr die Tür zu öffnen. Mit einem Seufzen drückte Jenny erneut auf den Knopf. Nach langem Warten hörte sie endlich, wie jemand die Treppe nach unten stieg. Ein verschlafener Kopf schaute ihr entgegen. „Ja?“ „Guten Tag, ich bin Jenny Meier. Wir hatten heute einen Termin vereinbart.“ „Ach, ist es schon so spät?“, entgegnete ihr die Tochter. „Kommen Sie doch rein.“

Jenny betrat das Haus und Alexandra bat sie, sich an den Küchentisch zu setzen. "Kaffee?", bot ihr Alexandra an. "Gerne", erwiderte Jenny und machte es sich auf dem Stuhl bequem. An den Küchenwänden hingen mehrere Fotos, die, wie Jenny vermutete, Alexandra als Kleinkind zeigten. Alexandra setzte sich neben Jenny auf den Sitzbank und blätterte in der Zeitung. die auf dem Tisch lag. "Wie du bereits weißt, bin ich nicht ohne Grund gekommen und muss dir als Detektivin einige Fragen stellen", begann Jenny das Gespräch. Alexandra legte die Zeitung weg und blickte sie erwartungsvoll an. " Wo warst du an dem Tag, an dem Ronnie ermordet wurde?" "Ich bestritt einen Wettkampf, der an diesem Tag stattgefunden hatte. Meine Mutter kann das bezeugen, sie war dabei und hatte mich unterstützt", antwortete ihr Alexandra. Jenny machte sich Notizen und fuhr dann mit ihrer Befragung fort. "Hattest du eine bestimmte Beziehung zu Marco?" "Nein, ich hatte nie grossen Kontakt zu ihm", entgegnete ihr Alexandra knapp. "Hast du eine Ahnung, warum Ronnie nicht an dem Wettbewerb teilnahm?" "Ich glaube, sie war allgemein nicht in guter Form und hatte sicherlich Angst zu verlieren. "Hatte sie denn etwas dergleichen erwähnt?" " Nein, nicht wirklich." "Wie stand denn das Verhältnis zwischen Ronnie und dir?" "Für mich war sie eine gewöhnliche Schulkollegin. Mehr als Ballett ausserhalb der Schule lief da nicht." "Sahst du denn Ronnie mehr als Freundin oder als Konkurrentin?" "Das kann man nicht so sagen. Als Balletttänzerin kämpft jede für sich allein." "Okay, das sollte reichen." Jenny trank ihren Kaffee aus und stand auf. "Vielen Dank für das Gespräch". Dann verabschiedete sich Jenny und ging zum Auto.
Zu Hause angekommen, liess sie sich erstmals auf dem Sofa nieder und schloss die Augen. Kurze Zeit später stand sie auf und tippte eine Nummer in den Hörer.

"Zoller."

"Guten Tag, hier Jenny Meier am Apparat."

"Ach so, Sie sinds", stiess Frau Zoller erleichtert aus. "Wie sieht es denn mit den Untersuchungen aus? Haben Sie schon Hinweise gefunden?"

"Ja, aber ich möchte im Moment keine Informationen geben“, erwiderte ihr Jenny rasch. "Haben Sie heute noch einen Termin frei?"

"Klar, wie wäre es um 12.30 in dem Café, in dem wir uns zum ersten Mal getroffen haben?", bot ihr Frau Zoller an.
Jenny blickte auf die Uhr. Kurz vor zwölf. Dann antwortete sie ihr: "Gerne."
"Okay super, dann bis später", sagte Frau Zoller und legte auf.

Donnerstag, 17. Februar 2011

Kapitel 9 von Ramona und Carla

Jenny fuhr mit ihrem roten Mini-Cooper eine breite Strasse entlang. Blumenweg 5C, hier musste es sein.
Jenny stieg aus dem Auto, setzte ihre Sonnenbrille auf und ging zum Tor. Sie hatte mit Vielem gerechnet, aber nicht mit so einer gigantischen Villa. Ein riesiger Garten umgab sie, welcher durch einen hohen Zaun abgegrenzt wurde.

Sie klingelte, doch nichts geschah. Sie läutete noch einmal. "Hallo? Wer ist da? ", kam es aus der Sprechanlage.

"Hier ist Jenny Meier, Privatdetektivin." Sekunden später ging das Tor auf. Ein elgeant gekleideter Mann öffnete ihr die Tür und führte sie hinein. "Was wollen sie hier?", fragte dieser misstrauisch.
"Könnte ich bitte mit Marco Zurkirchen sprechen? Ich hätte ein paar wichtige Fragen."
Es kam ein Mann Richtung Jenny und dem Butler entgegen. Doch die Privatdetektivin traute ihre Augen nicht. Der Mann schien gerade aus dem Pool zu kommen, denn er hatte ein Badetuch über der Schulter und trug Badehosen. Jennys Blick blieb an seinem braungebrannten, muskulösen Body kleben.
"Eeehm.. wie kann ich ihnen helfen, was wollen sie von meinem Bruder ? " fragte dieser höflich.
Jenny musste sich konzentrieren, um die richtigen Worte zu finden, denn seine Augen waren sehr speziell braun-grün. Das Ganze verstärkte sich durch seine braunen Wuschelhaaren, welche aber sehr gepflegt aussahen.
"Ich müsste ihm ein paar Fragen zu Ronnie stellen."
Der Mann schien überrascht, sagte jedoch nichts und führte sie auf die Terrasse. Dort wartete Marco bereits auf sie. Er war nicht zu verwechseln mit seinem Bruder. Sie hatten zwar die gleichen Augen, an die Schönheit seines Bruders gelang er jedoch nicht. Dies war aber auch nicht wichtig, denn er war erst 17...

In ihrem Gesrpäch mit Marco erfuhr Jenny, dass es eine ganz normale Beziehung war. Nur die Tochter der Turnlehrerin schien eifersüchtig auf die Beziehung zu sein. Ronnie machte dann wegen dem Stipendium schluss, was ihn sehr traurig machte. Dies war auch verständlich und eine typische Teenagerbeziehung.
Sie bemerkte jedoch auch, dass sich Marco nicht gerne über Ronnie unterhielt, wahrscheinlich war er einfach noch nicht darüber hinweg.
Nach einer Stunde war die Befragung zu Ende. Als sie gehen wollte, wusste sie überhaupt nicht wohin, denn das Haus war zu gross. Plötzlich stand der Bruder von Marco vor ihr. Er war frisch geduscht und roch himmlisch. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie sich verlaufen hatte.Verlegen setzte sie ihre Sonnenbrille auf und fragte nach dem Ausgang. Während er sie zum Tor führte sprach er: "Ich habe mich vorhin gar noch nicht vorgestellt, ich bin Janosch."
Am Tor angelangt merkte sie, wie er immer näher kam. Doch Jenny drehte ihren Kopf ab und stieg mit einem flüchtigem "Tschüss" ins Auto. Obwohl er eine absolute Bombe war, wollte sie sich auf nichts einlassen. Diese Männer konnten ihr gestohlen bleiben.
Zu Hause angekommen war sie wieder bei klaren Gedanken und glaubte nicht daran, dass Marco der Täter war, denn das ganze mit ihm und Ronnie schien eine übliche Beziehung zu sein und er selber harmlos.

Donnerstag, 10. Februar 2011

Kapitel 8 von Melissa und Martina

Herr Kaufmann saß auf seinem Sessel in seinem Wohnzimmer mit einem Glas Cognac in der Hand, wie er es jeden Abend aus Gewohnheit tat. Seine Frau war wieder einmal nicht zu Hause, weil sie einen Englischkurs für Erwachsene besuchte. Als er sich gerade entspannt die Nachrichten im Fernseher ansah, klingelte das Telefon. Er nahm mit müder Stimme ab: „Kaufmann“. Eine bekannte Frauenstimme war am anderen Ende zu hören: „Ja hallo, ich bin’s Michelle, ich muss dich über etwas sehr Dringendes informieren“, sagte diese nervös. „Was ist den los? Ist etwas passiert?“, fragte Herr Kaufmann angespannt. „Es ist nichts passiert, aber es wird etwas passieren, wenn wir nicht bald etwas unternehmen. Heute Morgen ist eine Privatdetektivin namens Meier zu mir nach Hause gekommen und hat mir einige Fragen über den Fall Ronnie gestellt. Sie hat gefragt, wo ich an dem Tag, an dem Ronnie verunglückt sei, gewesen war. Ich habe ihr erzählt, dass ich an einer Ballettaufführung mit meiner Tochter gewesen sei und dass du es bezeugen kannst. Ich wollte dich nur informieren, weil ich glaube, dass sie dich auch noch befragen wird“, erzählte Frau Küttel gestresst. „Ja, ist OK. Ich werde genau das gleiche sagen. NIEMAND darf von unserer Affäre und unserer Tochter erfahren“, erwiderte Herr Kaufmann ein wenig bedrohlich. Da hörte er die Haustür. „Ich muss auflegen, meine Frau ist gerade angekommen. Grüße unsere Tochter von mir. Ich liebe dich“, sagte er schnell. „Ich dich auch“, antwortete Frau Küttel. Er legte auf und seine Frau betrat gerade das Wohnzimmer. „Mit wem hast du denn um diese Zeit geredet?“, fragte seine Frau schnippisch. „Ach, mit niemandem, es war nur ein alter Freund“, antwortete Herr Kaufmann unsicher. Seine Frau sagte nichts und ging ins Schlafzimmer, er aber blieb auf dem Sessel sitzen und trank seinen Cognac fertig, wobei er über alles genau nachdachte.

Jenny war wieder einmal in ihrem Büro und arbeitete an dem Fall von Ronnie, als es an der Tür klingelte. Sie stand sofort auf und öffnete neugierig die Tür. Vor ihr stand die Turnlehrerin Frau Küttel. „Was für eine Überraschung, Sie habe ich wirklich nicht erwartet“, sagte Jenny. „Guten Tag, Frau Meier. Ich habe etwas, das Sie interessieren könnte. Es geht um den Fall Ronnie“, sagte Frau Küttel angespannt. „Das ist aber interessant, legen Sie los“, antwortete Jenny vergnügt. Frau Küttel erzählte ihr, dass sie Marco, Ronnies Ex-Freund, als Mörder verdächtige, da Ronnie ihn verlassen hatte, wegen des Ballett-Stipendiums. Er sei deswegen sehr wütend auf Ronnie gewesen und das könnte ein Grund gewesen sein, um seine Ex-Freundin zu töten. Als Frau Küttel ihr alles fertig erzählt hatte, sagte Jenny lange nichts, bis Frau Küttel langsam ungeduldig wurde. „Vielen Dank für Ihre Mithilfe, einen schönen Tag noch“, verabschiedete sie Frau Küttel schnell. Als diese gegangen war, setzte sich Jenny auf ihren Stuhl und dachte sehr lange nach.
Jenny war sich nicht sicher, ob es die Wahrheit war oder Frau Küttel einfach nur sich und ihre Tochter beschützen wollte und sie so auf eine falsche Fährte leiten wollte. Doch das würde sie alles erfahren, wenn sie Ronnies Ex-Freund Marco besuchen würde, um ihm ein paar Fragen zu stellen.

Montag, 7. Februar 2011

Kapitel 7 von Sina und Nives

Jenny beschloss, die Turnlehrerin selber aufzusuchen und ihr einige Fragen über das Opfer zu stellen. Bereits am nächsten Morgen fuhr sie zur Schule. Sie öffnete die Tür, ging zum Sekretariat und fragte nach der Sportlehrerin: „Ist Frau Küttel zu sprechen?“ Nach einem langen Zögern meinte die Sekretärin, dass Frau Küttel krankgeschrieben sei. Misstrauisch verliess Jenny das Sekretariat und machte sich auf den Heimweg. Doch kurz bevor sie ins Auto stieg, hatte sie eine gute Idee. Sie kramte ihr iPhone aus der Tasche und suchte die Strasse von Frau Küttel heraus. „Baumgartenweg 21a“, murmelte Jenny und fuhr los. Vor dem Haus hielt sie an. Selbstsicher ging sie zur Tür und klingelte. Doch keine Reaktion. „Wo ist denn die bloss, wenn sie doch krank ist?!“. Ihr Misstrauen stieg. Doch bevor sie sich entscheiden konnte, ob sie nach Hause gehen wollte oder nicht, sah sie, wie ein Auto zufuhr. Eine junge, blonde Frau stieg aus. Als diese Jenny sah, wollte sie bereits wieder ins Auto steigen, doch Jenny hielt sie auf: „Sind sie Frau Küttel?“ Mit einem knappen „Ja“ als Antwort ging sie mit schnellen Schritten Richtung Haus. Doch Jenny blieb hartnäckig und hakte nach: „Sie sind also krank?!“. „Woher wissen Sie davon?“, die Frau blieb kritisch, „Ich habe eine starke Magen-Darm-Grippe, ich bin am Auskurieren“ Jenny wies der Frau ihren Detektivausweis vor und wollte wissen, ob sie ihr einige Fragen stellen könnte. Frau Küttel wich zurück. Doch Jenny begann einfach mit der Befragung: „Wie steht es um das Verhältnis mit Ihrer Tochter?“ „Ich unterstütze meine Tochter. In allem, was sie tut. Ich bin sehr stolz auf sie. Sie hat auch schon Vieles erreicht“, entgegnete diese. „Kannten Sie Ronnie?“, wollte Jenny wissen. Darauf antwortete Frau Küttel wieder nur sehr knapp mit einem „Ja“. „Hatte Ihre Tochter je einen Konkurrenzkampf mit Ronnie?“. Schnippisch rief die Frau aus, dass das Jenny wohl gar nichts angehen würde. Mit ihrer direkten Art fragte diese Frau Küttel: „Wo waren denn Sie an dem Tag, als Ronnie verunglückte?“. Ohne Zögern meinte sie: „Meine Tochter hatte eine Ballettaufführung und ich habe sie begleitet, Herr Kaufmann kann das bezeugen!“ Daraufhin zückte Jenny ihr Natel und rief sofort den Schuldirektor an. Schon nach dem ersten Klingeln nahm er ab und antworte sofort auf Jennys Frage mit einem „Ja das stimmt, ich war schliesslich dabei!“. Konnte das Alibi wirklich stimmen, oder ist es doch nur ein Vorwand?